Die am häufigsten gestellten Fragen und Antworten zu Legasthenie und Lesestörungen
Warum hat mein Kind solche Probleme, einen Text richtig zu lesen?
Wieso lässt es immer die Wortendungen weg?
Wie kann es sein, dass ganze Wörter überlesen werden?
Warum liest es nicht das, was auf dem Papier steht?
Diese und viele weitere Fragen, die sich Eltern immer wieder stellen haben wir hier für Sie zusammengestellt und beantwortet.
Winkelfehlsichtigkeit hat keinen Einfluss auf die Leseleistung
Von Prof. Dr. Dr. R. Werth
Beim Blick auf ein entferntes Objekt sind die Achsen beider Augen auf dieses Objekt gerichtet, so dass das Bild des Objekts in beiden Augen auf sich entsprechenden (korrespondierenden) Netzhautstellen abgebildet wird. Dann kann das Gehirn die Bilder beider Augen zu einem Bild verschmelzen (fusionieren). Doch auch wenn ein Auge nicht genau auf das zu fixierende Objekt gerichtet ist und eine Augachse so ausgerichtet ist, als befände das zu fixierende Objekt sich etwas vor oder hinter dem tatsächlich zu fixierenden Objekt (d. h. im Panum-Areal) und des Bild des tatsächlich zu fixierenden Objekts nicht genau auf korrespondierenden Netzhautarealen abgebildet wird, können die Bilder der Netzhaut beider Augen noch vom Gehirn zu einem Objekt verschmolzen werden. Dies gilt allerdings nur für geringe Abweichungen beider Augachsen.
Abweichung von der idealen Augenstellung
Neigen die Augen dazu, etwas von der idealen Augenstellung abzuweichen, so kann diese leichte Abweichung auch spontan dadurch kompensiert werden, dass das abweichende Auge seine Stellung korrigiert. Hält man z. B. ein Prisma vor ein Auge einer normal sehenden Person, so dass das fixierte Objekt nicht mehr auf einer Netzhautstelle abgebildet wird, die der Netzhautstelle des anderen Auges entspricht (nicht korrespondierende Netzhautstelle) so führt das Auge, dem ein Prisma vorgeschaltet wurde, automatisch eine Ausgleichsbewegung aus. Diese lässt das fixierte Objekt wieder auf einer korrespondierenden Netzhautstelle erscheinen.
Versuch mit Prisma
Auch wenn bei normalen Lesern/Leserinnen durch die Vorschaltung von Prismen von bis zu 6 Prismendioptrien künstlich eine Abweichung einer Augachse nach innen oder nach außen hergestellt wurde, hatte dies keinen Einfluss auf die Leseleistung. (Dysli und Vogel 2014). Nur wenn die Abweichung eines Auges so groß ist, keine ausgleichende Augenbewegung diese Abweichung korrigieren kann und dass das Gehirn die beiden Netzhautbilder nicht mehr verschmelzen kann, so entstehen Doppelbilder.
Winkelfehlsichtigkeit
„Winkelfehlsichtigkeit“ ist ein Begriff, der in der wissenschaftlichen medizinischen Optik nicht verwendet wird. Unter der Winkelfehlsichtigkeit wird eine geringe Fehlstellstellung der Augen verstanden, die nur beim von H.-J. Haase vorgeschlagenen Messverfahren in Erscheinung tritt und als eine Form der Heterophorie, d. h. des latenten Schielens, interpretiert wurde. Damit soll die Gewichtung (Prävalenz) eines Auges beim Sehen festgestellt werden.
Valenztest zur Winkelfehlsichtigkeit nach Haase
Beim Valenztest nach Haase muss eine Marke in 5-6 m Entfernung fixiert werden. Oberhalb oder unterhalb der zu fixierenden Marke wird ein Dreieck etwa 1,5 m vor oder hinter dieser Marke geboten. Ist keines der beiden Augen bei dieser Richtungswahrnehmung vorherrschend, besteht also Äquivalenz beider Augen, so werden beide Dreiecke mittig zur Fixationsmarke gesehen. Werden die Dreiecke jedoch als zur Mitte der Fixationsmarke seitlich versetzt wahrgenommen, so wird dies als größere Gewichtung (Prävalenz) eines Auges interpretiert. Besteht Prävalenz eines Auges, so soll diese nach Haase durch vor das Auge geschaltete Prismen in Äquivalenz überführt werden. Zeigen sich unterschiedlich große Prävalenzen für Dreiecke vor und hinter der Fixationsmarke, so wird dies als Zeichen einer geringen Fehlstellung der Augen interpretiert und ein fixiertes Bild nicht in beiden Augen auf exakt den gleichen Retinaarealen abgebildet wird (Schroth V, ldschinski 2001; IVBS 2912) .
Dieser geringe Unterschied in der Prävalenz beider Augen soll durch Prismen korrigiert werden, so dass die Prävalenz eines Auges verschwindet. Untersuchungen zeigten jedoch, dass die Prävalenz eines Auges bei normal sehenden Personen die Regel ist und bei 70 bis 80 % der Bevölkerung nachgewiesen werden kann, ohne dass dies die visuellen Leistungen in jedem Fall beeinflusst (Kommerell und Kromeier 2002; Kříž und Skorkovská 2017). Studien zeigten auch, dass die durch den Test von Haase gemessene Prävalenz eines Auges keine zuverlässige Messung ist und dass die Prävalenz eines Auges sich nur in Ausnahmefällen durch Prismen aufheben lässt (Schroth, Jaschinski 2007).
Abhängigkeit der Körperhaltung
Die Winkelfehlsichtigkeit, die durch die von Haase vorgeschlagene Messmethode festgestellt wurde und deren Korrektur durch Prismen, wie sie von Haase propagiert wurde, hatte keinen Einfluss auf die Leseleistung (Jainta und Joss 2019). Ein Vergleich von Kindern mit einer Dyslexie mit normalen Lesern zeigte keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen, einer leichten vertikalen Heterophorie und den Leseleistungen. Die Heterophorie schien in Abhängigkeit der Körperhaltung der Kinder aufzutreten (Quercia et al. 2015).
Unsere Untersuchungen an Kindern mit Legasthenie (Werth 2006; 2018; 2019, 2021; Klische 2017) zeigen eindeutig, dass die Legasthenie keine Folge der Winkelfehlsichtigkeit ist. Alle Untersuchungen an mehr als 350 Kindern belegen, dass sich eine dramatische Verbesserung der Leseleistung unmittelbar einstellte, wenn folgende für das Lesen wichtige Teilleistungen von einer Software so gesteuert wurden, dass sie für das Lesen angemessen waren:
- Das Simultanerkennen
- Die Fixationszeiten
- Die Zeiten von der Darbietung des zu lesenden Materials bis zur richtigen Aussprache
- Die Augenbewegungen
Literatur
Dysli M, Vogel N, Abegg M. Reading performance is not affected by a prism induced increase of horizontal and vertical vergence demand. Front Hum Neurosci. 2014; 8; 431. doi:10.3389/fnhum.2014.00431.
Schroth V, ldschinski W Beeinflussen Prismen nach H.-J. Haase die Augenprävalenz?
Klein Monatsbl Augenheilk 224, 2001, 32-39.
IVBS, Internationale Vereinigung für Binokulares Sehen. Richtlinien zur Anwendung der MKH. 2012
Kommerell, G., Kromeier, M. Prismenkorrektion bei Heterophorie. Ophthalmologe 99, 3–9 (2002). https://doi.org/10.1007/PL00007112.
Kříž P, Skorkovská Š. Distance associated heterophoria measured with polarized Cross test of MKH method and its relationship to refractive error and age. Clin Optom (Auckl). 2017 Mar 31;9:55-65. doi: 10.2147/OPTO.S123436. PMID: 30214361; PMCID: PMC6095580.
Schroth V, Jaschinski W. Beeinflussen Prismen nach H.-J. Haase die Augenprävalenz? [Do prism corrections according to H.-J. Haase affect ocular prevalence?]. Klin Monbl Augenheilkd. 2007 Jan;224(1):32-9. German. doi: 10.1055/s-2006-927268. PMID: 17260317.
Jainta S, Joss J. Binocular advantages in reading revisited: attenuating effects of individual horizontal heterophoria. J Eye Mov Res. 2019 Dec 9;12(4):10.16910/jemr.12.4.10. doi: 10.16910/jemr.12.4.10. PMID: 33828742; PMCID: PMC7880141).
Quercia P, Quercia M, Feiss LJ, Allaert F. The distinctive vertical heterophoria of dyslexics. Clin Ophthalmol. 2015;9:1785-1797. Published 2015 Sep 25. doi:10.2147/OPTH.S88497.
Werth R: Therapie von Lesestörungen durch Erkennen und Beheben der Ursachen
Ergotherapie und Rehabilitation 9 (2006b) 6-10.
Werth R: Rapid improvement of reading performance in children with dyslexia by altering the reading strategy: a novel approach to diagnoses and therapy of reading deficiencies. Restor Neurol Neurosci 36, 2018, 679-691 2018.
Werth R: Dyslexic readers improve without training when using a computer-guided reading strategy. Brain Sci. 2021, 11(5), 526
Werth R: What causes dyslexia? Identifying the causes of dyslexia and effective compensatory therapy
Restorative Neurology and Neuroscience , 37, 2019, 2019, 1-18.
Klische A , Leseschwächen gezielt beheben. Tectum, Baden-Baden, 2007.
Ursachen für Lesestörungen
Neben den genannten Ursachen für Lesestörungen existieren weitere Leistungsschwächen, die Ursachen für Lesestörungen oder Leseschwächen sein können. Neben schweren Sehstörungen, Hörstörungen und Sprachstörungen waren es die folgende 14 Störungen, die in unseren kontrollierten Studien eine Lesestörung verursachten (Werth 2007, 2018, Klische 2007):
Liste aller bisher bekannten Ursachen
- Das zu lesende Wort oder Wortsegment wird nicht am richtigen Ort fixiert.
- Das zu lesende Wort oder Wortsegment wird zu kurz fixiert.
- Die einzelnen Buchstaben des zu lesenden Wortes oder Wortsegments werden zwar erkannt. Das Kind benötigt jedoch zu lange oder ist außerstande, die zu der Buchstabenfolge gehörende Lautfolge abzurufen.
- Es können nur kleine Wortsegmente erkannt werden, weil das Aufmerksamkeitsfeld nicht weiter ausgedehnt werden kann. Das Kind versucht jedoch größere Wortsegmente zu lesen.
- Es können nur kleine Wortsegmente gelesen werden, weil die Fähigkeit zum simultanen Erkennen mehrerer Buchstaben zu schwach entwickelt ist. Das Aufmerksamkeitsfeld kann jedoch hinreichend weit ausgedehnt werden.
- Beim Lesen werden zu große Blicksprünge ausgeführt. Dadurch werden häufig Buchstaben, Wortsegmente oder ganze Wörter übersehen. Das Kind errät das zu lesende Wort häufig, da es das Wort nur teilweise oder gar nicht erkannt hat.
- Die während des Blicksprungs gehemmte Sehleistung erholt sich nachdem Blicksprung zu langsam, um das jetzt fixierte Wort oder Wortsegment zu lesen.
- Das Kind kann seine Aufmerksamkeit nicht genügend auf das Lesen eines Wortes oder Wortsegments konzentrieren. Es wird vom um das zu lesende Wort oder Wortsegment liegenden Text zu stark abgelenkt.
- Das Kind blickt zwanghaft immer wieder zu bereits richtig gelesenen Wörtern oder Wortsegmenten um zu kontrollieren, ob es richtig gelesen hat. Ein flüssiges Lesen wird dadurch verhindert.
- Das Kind kann zwar lesen, kann aber den Inhalt des Gelesenen nicht erfassen. Es muss alle Aufmerksamkeit auf den Leseprozess richten und kann dadurch dem Inhalt keine Aufmerksamkeit mehr schenken.
- Das Kind kann lesen, kann aber die Bedeutung gelesener Wörter nicht lange genug im Gedächtnis speichern. Dadurch kann es den Inhalt eines Textes nicht erfassen. Diese Leistungsschwäche wird durch eine verminderte Gedächtnisleitung für gelesene Wörter hervorgerufen.
- Gelesene Wörter können nicht mit einer Bedeutung verknüpft werden oder die Bedeutung kann nicht schnell genug aus dem Gedächtnis abgerufen werden. Hiervon sind fast ausschließlich Kinder betroffen, die einen Text lesen, der nicht in ihrer Muttersprache abgefasst ist.
- Aussprechbare Pseudowörter können richtig gelesen werden. Wörter einer existierenden Sprache werden jedoch oft falsch gelesen, weil das Kind die Ausspracheregeln nicht schnell genug aus dem Gedächtnis abrufen und/oder auf die Aussprache des gesehenen Wortes anwenden kann. Hiervon sind fast ausschließlich Kinder betroffen, die einen Text lesen, der nicht in ihrer Muttersprache abgefasst ist.
- Wörter werden zwar vom visuellen System richtig analysiert, die Laute der einzelnen Buchstaben werden richtig aus dem Gedächtnis abgerufen, das Wort kann richtig nachgesprochen werden, jedoch kann die Lautfolge das gesamten Wortes nicht richtig gebildet werden, wenn das Wort visuell geboten wird.
Silben
Die Silbe ist ein durch die Struktur und Grammatik der Sprache definierter „Wortbaustein“, der für sich ausgesprochen werden kann. Daher wird sie gerne beim Lesen lernen zur natürlichen Unterteilung der Wörter verwendet.
Wortsegment
Ein Wortsegment ist ebenfalls ein sprechbarer Wortbaustein. Er besteht oft aus einer Silbe, muss es aber nicht. Die maximale Länge eines Wortsegments wird durch die Anzahl der Buchstaben bestimmt, die ein Leser auf einem Blick erfassen kann. Dies ist also ein individueller Wert.
Beispiele:
Person A kann 3 Buchstaben auf einen Blick erfassen, Person B kann 6 Buchstaben sicher erfassen.
Beispiel 1:
Wort aus 2 kurzen Silben
Das Wort „werden“ wird von Person A gelesen: wer-den, also in 2 Segmenten, die auch den Silben entsprechen.
Person B liest werden auf einmal, das Segment besteht hier also aus 2 Silben.
Beispiel 2:
Wort aus einer langen Silbe
Das Wort „schon“ wird von Person A gelesen: sch-on, also in 2 Segmenten. Die Silbe wird hier also in 2 sprechbare Einheiten geteilt, um hier die fixe Bedingung „nicht mehr als 3 Buchstaben auf einmal“ zu erfüllen.
Person B kann schon als ganzes lesen und muss die Silbe nicht unterteilen.
Unser Auge ist kein Scanner
Unser Auge ist einfach zu langsam. Wenn wir z.B. aus einem fahrenden Zug auf das Nachbargleis blicken, so sehen wir alles ganz verschwommen. Wir müssen einen bestimmten Punkt fixieren, um ein scharfes Bild zu erhalten.
Daraus resultieren die korrekten Augenbewegungen beim Lesen.
Ursachen für Lücken beim Lesen:
Werden beim Lesen Lücken gelassen, dann hat diese folgende mögliche Ursachen:
Der Leser wird vom zukünftigen Texte stark angezogen. In der Folge für er zu weite Blicksprünge aus. Dadurch entstehen Lücken in der erfassten Buchstabenfolge.
Beispiel:
Der Leser kann 4 Buchstaben auf einen Blick sicher erfassen. Er will das Wort „Donnerstag“ lesen und fixiert ganz richtig das o in Donnerstag. Er kann jetzt die Buchstabenfolge „Donn“ sicher erfassen. Da der rechts liegende Text (also der zukünftige) eine stark ablenkende Wirkung auf ihn hat und er diese nicht komplett kontrollieren kann, springt er beim nun folgenden Blicksprung zu weit und landet auf dem t in Donnerstag. Die Buchstabenfolge er in Donnerstag lässt er einfach aus, und gelesen wird am Ende Donnstag.
Abhilfe:
Der zukünftige Text muss komplett ausgeblendet bzw. blasser gemacht werden, um den ablenkenden Reiz schwächer zu machen. Durch sukzessives Einblenden des ausgeblendeten Textes trainiert der Schüler, diesen zu ignorieren.
Es gibt kein Lesezentrum
Der Mensch hat in seinem Gehirn kein „Lesezentrum“ äquivalent zum Hörzentrum, da es eine entsprechende Evolution nicht gegeben hat. Lesen ist eine reine Kulturtätigkeit, die wir erlernen müssen. Dabei müssen wir mit unseren natürlichen Fähigkeiten auskommen.
Was wir haben, um Lesen zu lernen
Das menschliche Gehirn ist sehr leistungsfähig. Wir sind daher in der Lage, auch komplexe Tätigkeiten zu erlernen, die so in der Natur nicht vorkommen, s.g. Kulturtätigkeiten. Bekannte Beispiele sind Schreiben, Autofahren oder Malen.
Was wir brauchen
Lesen ist eine komplexe Tätigkeit, bei der wir Freiräume unseres Gehirns nutzen. Wir brauchen dabei weite Teile unseres Gehirns, z.B. das gesamte Sehsystem, die Sprachzentren und vieles mehr.
Richtig sehen ist entscheidend
Um korrekt lesen zu können, muss immer sichergestellt sein, dass die Schülerin / der Schüler richtig sehen kann. Lassen Sie deshalb die Sehleistungen immer zum Augenarzt überprüfen. Auch in Familien ohne einen einzigen Brillenträger kann Ihr Kind Probleme mit dem Sehen haben.
Augenbewegungen sind unsystematisch
Oft werden die Augen nicht systematisch über den Text bewegt, hier ist ein flüssige Lesen nicht möglich.
Liste der wichtigsten Ursachen
Werden die Augen regulär bewegt, dann sind häufigsten Ursachen von Lesestörungen:
- Die Textsegmente werden nicht als Ganzes erfasst
Der Leser erbuchstabiert sich das Wort(segment), oft sogar aus dem Bildgedächtnis - Zu kurze Fixationsphasen:
Es wird nicht lange genug hingesehen
Dadurch werden die einzelnen Buchstaben nicht vollständig erfasst - Es wird versucht, zu große Segmente zu erfassen
Dadurch werden Teile des Wortes nicht wahrgenommen - Die Augen springen zu weit
Es entstehen Lücken - Es wird zu früh gesprochen
Die Verarbeitung des Gesehenen ist noch nicht abgeschlossen
Keine Normwerte
Für die Zeit, die benötigt wird, um ein Wortsegment sicher zu erfassen, gibt es keine Normen.
Dieser Wert ist individuell und variiert zwischen 50 und 500 Millisekunden.
Trainierbar
Diese Fähigkeit ist mit entscheidend für die Lesegeschwindigkeit, die ein Leser erreichen kann. Sie kann durch ein einfaches Training sehr gut verbessert werden.
Häufiger Fehler
Zu kurze Fixationsphasen sind mit eine der häufigsten Ursachen für Lesestörungen. Dadurch werden die Segmente nicht vollständig erkannt und der Leser ergänzt die fehlende gerne Information durch raten.
Faktoren, die die maximal Größe eines Wortsegments begrenzen
Die maximal Größe einen Wortsegments beträgt ca. 6-7 Buchstaben. Folgende Faktoren begrenzen diese Fähigkeit.
Unser Auge
Unser Auge kann nur im Bereich schärfsten Sehens Buchstaben scharf genug erfassen. Dieser Bereich ist ausreichend für 6 bis 7 Buchstaben (in einem normalen Schriftgrad).
Diese Fähigkeit kann nicht trainiert werden.
Das Aufmerksamkeitsfeld
In diesem Bereich unseres Gesichtsfeldes nehmen wir bewusst etwas war. Die Größe und Form ändert sich ständig und sorgt unter anderem dafür, dass unwichtige Dinge im Gesichtsfeld ausgeblendet werden.
Strengen wir uns beim lesen sehr an, dann schrumpft das Aufmerksamkeitsfeld und es passen nur wenigen Buchstaben hinein.
Diese Fähigkeit kann trainiert werden.
Symbole detektieren
Unser Gehirn kann nur einen begrenzte Anzahl Symbole gleichzeitig erfassen. Dieser Wert ist auch vom Alter abhängig.
Diese Fähigkeit kann trainiert werden.
Können falsche Augenbewegungen zu Legasthenie führen?
Absolut. Kontrollierte, regelmäßigen Augenbewegungen sind essentiell für ein fehlerfreies Lesen.
Typische Fehler sind:
- Zu weite Blicksprünge
Buchstaben werden ausgelassen - Zu kurze Blicksprünge
Die Wortsegmente überlappen sich, der Leser könnte eigentlich schneller lesen - Die Augen springen unregelmäßig hin und her
Der Leser versucht den Text unsystematisch zu erfassen, ein geregeltes Lesen ist kaum möglich. Der Textinhalt kann oft nicht erfasst werden.
Abfolge der Augenbewegungen:
Beim Lesen bewegen sich die Augen in einer festen Abfolge:
Fixation – Blicksprung (Sakkade) – Fixation -Sakkade – usw.
Grund:
Das menschliche Auge ist zu langsam, um den Text zu „scannen“, es kann eigentlich nur statische Bilder scharf sehen. Erst unser Gehirn setzt diese einzelnen Bilder zu dem zusammen, was wir als unsere Umgebung wahrnehmen.
Ursachen:
Werden beim Lesen Wortendungen weggelassen, dann hat das folgende mögliche Ursachen:
Der Leser versucht, das zu lesende Wort auf einmal zu erfassen. Ist das Wort dafür zu lang, werden typischer Weise die Wortenden physisch nicht gesehen.
Beispiel:
Der Leser will das Wort werden lesen. Es kann aber maximal nur 5 Buchstaben auf einen Blick erfassen und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit den letzten Buchstaben nicht wahrnehmen. Er ließt also werde.
Abhilfe:
Das Wort werden muss dieser Leser in zwei Segmente unterteilen und wer-den lesen, um alle Buchstaben sicher zu erfassen
Die häufigsten Fragen zur Technik
Auf die einfachen und doch wichtigen Fragen rund um Demo-Version, technische Anforderungen etc. finden Sie hier Antworten. Gerne können Sie sich auch an unseren technischen Support wenden, den Kontakt finden sie hier.
Lauffähig auf allen gängigen PCs
Unterstützt werden folgende Windows-Versionen:
Windows 7
Windows 8
Windows 8.1
Windows 10
Windows 11
Es werden sowohl die 32-Bit als auch die 64-Bit Version der o.g. Windows-Versionen unterstützt
185 MB freier Festplattenspeicher
Die Software kann auch mit Hilfe von Parallels-Desktop auf einem MAC betrieben werden
Für die Nutzung der Audioaufzeichnungs-Funktion wird ein Headset mit Mikrofon empfohlen (optional)
Kostenlose Testversion
Richtig Lesen Lernen kann unverbindlich und kostenlos getestet werden.
Wir empfehlen Ihnen, diese hoch effektive Software mit der betroffenen Person (Kind oder Erwachsener) zu testen.
Die Testversion können Sie hier herunterladen:
Floating Lizenzen
Unter floating Lizenzen („fließende Lizenzen“) versteht man eine dynamische Verwendung der zur Verfügung stehenden Lizenzen für eine Software. Diese Lizenzen müssen dazu an einer zentralen Stelle hinterlegt sein (Server).
Beispiel:
Es sind 20 Lizenzen auf auf einem Server hinterlegt. Gleichzeitig kann diese Software von 40 PCs aus aufgerufen werden.
Hier ist es jetzt möglich, an 20 beliebigen PCs diese Software gleichzeitig zu starten. Beim Versuch, die Lizenz auf einem weiteren PC zu verwenden, wird es einen Hinweis geben, dass momentan keine Lizenz zur Verfügung steht. Es muss zuerst die Software auf einem beliebigen anderen Rechner geschlossen werden, um eine Lizenz freizugeben.
Vorteile:
Diese Form der Lizenzverwaltung bietet folgende Vorteile:
- Es können beliebig viele Arbeitsplätze mit einer Software bestückt werden, ohne dass für jeden Arbeitsplatz einen Lizenz erworben werden muss.
- Die Lizenzen werden an einer zentralen Stelle installiert. Es muss daher nicht jeder Arbeitsplatz separat lizensiert werden.
- Eine Neuinstallation oder der endgültiger Ausfall eines Arbeitsplatzes führt nicht zum Verlust der Lizenzierungsdaten.
Möglichen Installationsvarianten
Dieser Version ist sowohl für die Installation auf einzelnen PCs als auch für die Installation im Netzwerk geeignet. Auch eine Kombination aus beiden Varianten ist möglich.
Die technischen Voraussetzungen für einen Einzelplatz – Installation finden Sie für hier für
- Das Übungs-Set
- Das Profi-Set
Voraussetzungen für einen servergestützte Installation
- Als Server werden Windows-Server ab Server 2003 unterstützt. Möglich ist eine klassische Client-Server Lösung, aber auch Terminal-Server mit Thin Clients werden unterstützt.
- Eine Netzwerk-Installation ohne Windows-Server ist möglich, wenn z.B ein NAS-System oder ein Linux-File-Server verwendet wird.
- Benötigter Platz auf der Festplatte: ca. 120 MB
Systemvoraussetzungen für das Übungs-Set
- Lauffähig auf allen gängigen PCs
- Unterstützt werden folgende Windows-Versionen:
- Windows 7
- Windows 8
- Windows 8.1
- Windows 10
- Windows 11
- Legacy-Support für veraltete Windows-Versionen
Wir unterstützen auch alte Computer mit folgenden Betriebssystemen und halten die passende Software für Sie bereit:
- Windows 2000
- Windows XP
- Windows Vista
- Es werden sowohl die 32-Bit als auch die 64-Bit Version der o.g. Windows-Versionen unterstützt
- 123 MB freier Festplattenspeicher
- Die Software kann auch mit Hilfe von Parallels-Desktop auf einem MAC betrieben werden