Grundsätzlich muss jedes Kind als Einzelfall betrachtet werden; die Gründe für seine Rechtschreibschwäche sind individuell zu ermitteln.

Zum Zwecke einer allgemeinen Klassifikation stellen wir nachfolgend drei Typen von Rechtschreibstörungen vor, die unterschiedliche Ursachen haben und folglich mit unterschiedlichen Vorgehensweisen angegangen werden müssen.

Typ 1:

Diese Kinder machen trotz Rechtschreibkenntnissen beim Schreiben sehr viele Fehler. Auf falsch geschriebene Wörter angesprochen, können sie viele richtig buchstabieren.

Typ 2:

Diese Kinder schreiben, wie sie „schprechn“. Rechtschreibschwierigkeiten ergeben sich daher besonders bei Dialekt. Bei Kindern mit begrenztem Wortschatz und/oder nicht-deutscher Muttersprache kommen Verständnisschwierigkeiten hinzu.

Typ 3:

Diese Kinder haben eine Gedächtnisschwäche für Rechtschreibung. Weil Schreibkenntnisse nicht aus der Erinnerung abrufbar sind, schreiben solche Kinder gleiche Wörter mit unterschiedlichen Fehlern.

Beste Aussicht auf raschen therapeutischen Erfolg besteht vor allem beim ersten und zweiten Typ. Beim dritten Typ von Rechtschreibstörungen ist das therapeutische Vorgehen erheblich langwieriger.