RICHTIG SCHREIBEN LERNEN

Schwierigkeiten bei der Rechtschreibung können unterschiedliche Ursachen haben.

Lese- und Rechtschreibstörungen werden häufig pauschal unter dem Begriff der„Legasthenie“ zusammengefasst. Dies ist irreführend. Denn erstens können beide Störungen unabhängig voneinander auftreten. Zweitens haben Lese- und Rechtschreibstörungen oftmals ganz unterschiedliche Ursachen . Es gibt weder eine einzige Lesestörung (Legasthenie, Dyslexie), noch eine einzige Rechtschreibstörung. Daher gilt für Lese- wie Rechtschreibstörungen (LRS) gleichermaßen: Erst wenn die jeweiligen individuellen Ursachen bekannt sind, ist eine effektive Therapie möglich.

Es gibt verschiedene Arten der Rechtschreibstörung:

Störungen beim spontanen Schreiben (z.B. eigene Notizen, Aufsatz), beim Schreiben nach Diktat und sogar beim Abschreiben.
In der Schule bereitet vor allem das Schreiben unter Zeitdruck – wie z. B. beim Diktat – besondere Probleme . Eine Schwierigkeit kann etwa darin bestehen, dass das Diktierte nicht richtig gehört wird – wobei eine verminderte Hörleistung nicht zwangsläufig die Ursache einer Rechtschreibstörung sein muss. Auch besteht nicht immer ein ursächlicher Zusammenhang, wenn Lese- und Rechtschreibstörungen gleichzeitig auftreten.
Es ist daher unerlässlich, die individuellen Ursachen für die Rechtschreibstörung des Kindes festzustellen, bevor mit der Therapie begonnen wird.
Zunächst sei betont, dass ein statistischer Vergleich zwischen dem Leistungsspektrum einer Gruppe mit schlechten Rechtschreibfähigkeiten und einer Kontrollgruppe mit normalen Fähigkeiten keine gültigen Schlüsse auf die Ursachen der Rechtschreibstörung erlauben. Aus diesem Grund besteht die Methode der Wahl in kontrollierten Einzelfallstudien, wie sie z. B. in neuropsychologischen Studien üblich sind.