Eine Fortbildung zum Thema:
Diagnose und Therapie bei Legasthenie
Die Folgen der Corona-Pandemie
Die Spuren der Corona-Pandemie sind immer noch überall sichtbar, nicht nur, aber besonders im Bildungswesen. Da viele Grundschulkinder während der Pandemie nur unzureichend Lesen gelernt haben, besteht jetzt in diesem Bereich ein hoher Bedarf an Förderung.
In der angebotenen Fortbildung erweitern Sie Ihr Wissen zur effizienten Diagnose und Therapie von Lesestörungen (Legasthenie).
Lesen ist eine komplexe Tätigkeit
Lesen ist eine komplexe Tätigkeit, an der verschiedene Hirnleistungen beteiligt sind. Jede dieser Hirnleistungen kann selektiv gestört sein. Eine oder mehrere solcher Störungen kann die Ursache für das Auftreten einer Lesestörung sein. Was als “Legasthenie” bezeichnet wird, ist eine Beeinträchtigungen der Leseleistung, die jedoch völlig unterschiedliche Ursachen haben kann.
Ursachen von Lesestörungen
In Untersuchungen an der Universität München ließen sich 14 verschiedene Ursachen für Lesestörungen identifizieren. Zu diesen gehören z.B. zu große Blicksprünge, zu kurze Fixationszeiten, eine Schwäche des Simultanerkennens, ein verkleinertes visuelles Aufmerksamkeitsfeld, verlängerte Abrufzeiten aus dem Gedächtnis für Graphem-Phonem Verbindungen usw. Bestimmte Arten von Lesestörungen treten bei Kindern mit Aufmerksamkeitsstörung und Hyperaktivität auf.
Diagnostik von Lesestörungen
Die Diagnostik von Lesestörungen muss folglich die am Lesen beteiligten Einzelleistungen untersuchen. Dabei muss festgestellt werden, ob die Lesestörung durch eine oder mehrere gestörte Einzelleistungen zustande kommt, die nicht durch eine andere Leistung kompensiert wurden oder ob es sich um eine mangelnde Abstimmung zwischen Einzelleistungen handelt. Ebenso muss sich eine Therapie von Lesestörungen auf die jeweils gestörte Einzelleistung oder inadäquate Abstimmung zwischen Einzelleistungen richten. So unterschiedlich die Ursachen für Lesestörungen sind, so unterschiedlich sind auch die erforderlichen Therapien. An der Universität München entwickelte PC-gestützte Verfahren erlauben eine Untersuchung der jeweiligen Ursachen einer Lesestörung bei jedem individuellen Kind sowie eine Therapie, die auf die Ursachen, die bei dem jeweiligen Kind zur Lesestörung führen, gerichtet ist.
Zwei verschiedene Wege der Therapie
Dabei werden 2 verschiedene Wege der Therapie eingeschlagen: eine kompensatorische Therapie, bei der es durch eine auf das jeweilige Kind zugeschnittene Lesestrategie möglich wird, die Ursachen der Lesestörung zu umgehen (kompensieren) und eine nicht-kompensatorische Therapie, bei der die Leistungsdefizite durch gezieltes Training verringert werden. In 2 kontrollierten Studien gelang es mit Hilfe der von uns entwickelten PC-gestützten Verfahren (Werth et al. 2001) innerhalb kurzer Zeit die Zahl der Lesefehler im Mittel auf etwa ein Drittel der Fehlerzahl vor der Therapie herabzusetzen.
Im Seminar werden die psychobiologischen Mechanismen des Lesens, die Ursachen für Lesestörungen und sich daraus ergebende therapeutische Möglichkeiten dargestellt.
Schulung in der Anwendung der Therapie-Software
Im Seminar wird die praktische Anwendung der beiden Programm-Versionen Übungs-Set und Profi-Set vorgestellt. Sie erhalten einen Einblick in alle Software-Funktionen.
Anmeldung
Kontakt Veranstalter
Telefon: 089 724968-0
Fax: 089 724968-20
E-Mail: info@akademie-muenchen.de
Die direkte Online-Anmeldung beim Veranstalter können Sie hier vornehmen.
Kursnummer
232 01W6
Kursleitung
Prof. Dr. Dr. R. Werth
Dipl.-Ing. Tobias Barner