Die Studie ist erschienen bei:

Restorative Neurology and Neuroscience 36 (2018) 679–691

IOS Press (DOI 10.3233/RNN-180829)

Leseleistung und Altersnorm

Eine Leseleistung, die weit unter der Altersnorm liegt und nicht durch eine sensorische, neurologische oder psychiatrische Störung, durch eine Lernbehinderung oder unzureichende schulische Instruktion bedingt ist, wird nach heutigen Diagnoserichtlinien (DSM 5, 2013, S. 67) als Dyslexie bezeichnet (im deutschsprachigen Raum wird oft der Begriff Legasthenie verwendet). Obwohl Lesekompetenz eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche schulische und berufliche Laufbahn ist, sind traditionelle Therapieverfahren langwierig und haben oft nur mäßigen Erfolg.

Neue Studie

Das Paper Werth, R. (2018). Rapid improvement of reading performance in children with dyslexia by altering the reading strategy: A novel approach to diagnoses und therapy of reading deficiencies. Restorative Neurology and Neuroscience, 36, 679-691 beschreibt ein neuartiges Therapieverfahren, das sich bereits in einer einzigen Therapiesitzung wirksamer als alle früheren Therapieverfahren erwiesen hat. Der Wirksamkeitsnachweis wurde durch den hohen Hedges g Effect Size von 1,72 geführt. Bereits in vorhergehenden Studien Werth (2006) und Klische (2007) zeigte sich ein Hedges g Effect Size von 2,02 und 1,7. Insgesamt nahmen 256 Kinder mit Lesestörungen an diesen Studien teil. Traditionelle Therapieverfahren erreichten demgegenüber erst nach mehreren Monaten der Therapie einen Effect Size von höchstens 0,8 (Galuschka et al. 2014).

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