Visuelle Verarbeitungsstörungen und fehlgesteuerte Augenbewegungen als Ursache von Lesestörungen

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Ursachen von Lesestörungen erkennen und beheben

Termine:

Freitag, 3. Mai 2024, 10 – 17 Uhr (online)

Samstag, 21. September 2024, 10 – 17 Uhr (online)

Kursnummer.:

Termin 1: 241 01W8

Termin 2: 242 01W6

Anmeldung

Über die Akademie München. Die Seite für die Anmeldung finden Sie hier.

Inhalt

Lesen ist eine komplexe Tätigkeit, an der verschiedene Hirnleistungen beteiligt sind. Jede dieser Hirnleistungen kann selektiv gestört sein. Eine oder mehrere solcher Störungen kann die Ursache für das Auftreten einer Lesestörung sein. Was als “Legasthenie” bezeichnet wird, ist eine Beeinträchtigungen der Leseleistung, die jedoch völlig unterschiedliche Ursachen haben kann. In Untersuchungen an der Universität München ließen sich 14 verschiedene Ursachen für Lesestörungen identifizieren. Zu diesen gehören z.B. zu große Blicksprünge, zu kurze Fixationszeiten, eine Schwäche des Simultanerkennens, ein verkleinertes visuelles Aufmerksamkeitsfeld, verlängerte Abrufzeiten aus dem Gedächtnis für Graphem-Phonem Verbindungen usw. Bestimmte Arten von Lesestörungen treten bei Kindern mit Aufmerksamkeitsstörung und Hyperaktivität auf.

Diagnostik von Lesestörungen

Die Diagnostik von Lesestörungen muss folglich die am Lesen beteiligten Einzelleistungen untersuchen. Dabei muss festgestellt werden, ob die Lesestörung durch eine oder mehrere gestörte Einzelleistungen zustande kommt, die nicht durch eine andere Leistung kompensiert wurden oder ob es sich um eine mangelnde Abstimmung zwischen Einzelleistungen handelt. Ebenso muss sich eine Therapie von Lesestörungen auf die jeweils gestörte Einzelleistung oder inadäquate Abstimmung zwischen Einzelleistungen richten. So unterschiedlich die Ursachen für Lesestörungen sind, so unterschiedlich sind auch die erforderlichen Therapien.

Universität München

An der Universität München entwickelte PC-gestützte Verfahren erlauben eine Untersuchung der jeweiligen Ursachen einer Lesestörung bei jedem individuellen Kind sowie eine Therapie, die auf die Ursachen, die bei dem jeweiligen Kind zur Lesestörung führen, gerichtet ist. Dabei werden zwei verschiedene Wege der Therapie eingeschlagen: eine kompensatorische Therapie, bei der es durch eine auf das jeweilige Kind zugeschnittene Lesestrategie möglich wird, die Ursachen der Lesestörung zu umgehen (kompensieren) und eine nicht-kompensatorische Therapie, bei der die Leistungsdefizite durch gezieltes Training verringert werden. In 2 kontrollierten Studien gelang es mit Hilfe der von uns entwickelten PC-gestützten Verfahren (Werth et al. 2001) innerhalb kurzer Zeit die Zahl der Lesefehler im Mittel auf etwa ein Drittel der Fehlerzahl vor der Therapie herabzusetzen.

Ursachen für Lesestörungen

In der Fortbildung  werden die psychobiologischen Mechanismen des Lesens, die Ursachen für Lesestörungen und sich daraus ergebende therapeutische Möglichkeiten dargestellt sowie eine Einführung in die PC-gestützte Diagnostik zum Erkennen der Ursachen und in PC – gestützte Therapieverfahren, die sich auf die jeweiligen Ursachen richten, gegeben.

Kursleitung

Prof. Dr. Dr. R. Werth
Dipl.-Ing. Tobias Barner

 

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